Transtalk SHG-Themenabend September 2014

von Raphaela

Unser Themenabend der SHG am 19.09.2014 zum Thema Hormone sorgte für eine Rekordbeteiligung von 34 Gästen. Zusammen durften wir dabei Frau Dr. Müller vom Endokrinologikum Karlsruhe begrüßen.

Nach einer, aufgrund der hohen Teilnehmerzahl, kurzen Vorstellungsrunde, ging Frau Dr. Müller bei Ihrem Vortrag zur gegengeschlechtlichen Hormontherapie auch immer wieder auf die zahlreichen Zwischenfragen ein.

Folgende Einzelpunkte wurden dabei beleuchtet:

- Historie der Transidentität
- Behandlungsrichtlinien der Krankenkassen
- Stufen des Verfahrens
  1. Diagnostik
  2. Alltagstest
  3. Hormonbehandlung
  4. GaOP
  5. Nachbehandlung
- Konsequenzen
- Zeitplan
- Risikoeinschätzung
- Wann ist keine Behandlung möglich?

Insbesondere ist immer darauf zu achten, die Hormontherapie unter ärztlicher Aufsicht durchzuführen. Selbstmedikation und Eigenversuche können zu schweren gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen. Und diesem Appell können wir uns vom Transtalkteam nur anschließen. Denn schließlich ist es unser Anliegen, Euch immer wieder gesund und munter bei unseren SHG-Abenden und Transtalk-Parties begrüßen zu dürfen. Auch ist zu beachten, das jeder Körper anders auf die Hormongabe reagiert und es kein „Patentrezept“ gibt. Es ist immer ein Herantasten an das gewünschte Ergebnis und letztlich auch an das Wohlbefinden mit den Hormonen der jeweiligen Person. Die gegengeschlechtliche Hormontherapie ist auch immer eine lebenslange Behandlung. Dies ist ebenfalls mit zu bedenken.

Auch wenn ein großer Teil der Zeit auf die Hormonbehandlung von MzF–Transsexuellen verwendet wurde, blieb doch noch die Zeit auch auf die Spezifika von FzM-Transsexuellen einzugehen.

Insgesamt war sowohl durch die starke Teilnahme als auch durch die doch oft schon sehr spezifischen Fragestellungen zu erkennen, wie interessiert und wissbegierig Ihr an dem Thema seid. Dabei konnte Frau Dr. Müller sowohl die Vorbehalte gegen eine Behandlung mit Androcur abschwächen als auch die doch erfreuliche Aussage treffen, dass durch die Hormonbehandlung keine erhöhte Sterblichkeit gegeben ist. Jedoch gibt es in diesem Bereich leider keine Langzeitstudien bzgl. der lebenslangen Hormongabe.

Ein sehr herzliches Dankeschön an Euch für die zahlreiche Teilnahme und natürlich auch speziell an Frau Dr. Müller für Ihren Einsatz uns das Thema näher zu bringen.

Was bleibt, ist der Hinweis auf unser nächstes Treffen der SHG am 17.10.2014. Dabei wollen wir uns einen Dokumentationsfilm, über einen Mann anschauen, der ein Jahr als Frau lebte. (Film zum Buch: „Die Frau in mir“) Im Anschluss wollen wir dabei durchaus kritisch über dieses „Experiment“ diskutieren. Wir hoffen auch dabei auf ein großes Interesse und freuen uns auf euch.

Euer Transtalk-SHG-Team

Saskia und Marie

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